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Abwechslung garantiert – Belgien und seine Regionen

Um das Land Belgien und seine Regionen zu verstehen, muss man ein wenig in die Geschichte des Landes eintauchen. 

Für Belgien-Reisende ist es sicher interessant zu wissen, dass sich das Land heute in drei Regionen aufteilt – Flandern im Norden des Landes, Wallonien im Süden und Brüssel als Hauptstadt. 

Jede Region hat ihre Besonderheiten und ihre ganz eigene Geschichte. Belgien ist seit der Staatsreform 1970 in diese drei Regionen unterteilt, um dem stetig währenden Konflikt  zwischen niederländischsprachigen Flamen und französischsprachigen Wallonen beizukommen. Durch die Aufteilung wird den Regionen zugestanden, wirtschaftlich unabhängig zu agieren und kulturelle Angelegenheiten autonom zu regeln.

Noch vor 1830 gehörten die Belgischen Provinzen dem Königreich der vereinten Niederlanden. Mit seinem Zugang zum Meer und der florierenden Wirtschaft war die Region Puffer zwischen Preußen und Frankreich sowie wichtiger Handelshotspot. 

Doch die Menschen waren unzufrieden. So sahen sie selbst wenig von den Vorteilen des Wirtschaftsstandortes und hatten zu wenig  Mitspracherecht. Deshalb war die Akzeptanz für den niederländischen König beim normalen Volk entsprechend niedrig. Als dieser dann auch noch allen Bürgern, auch den französischsprachigen, die niederländische Sprache aufzwingen wollte, gab es Unruhen im Land. Belgien wird schließlich  unabhängig, hat wenig später eine eigene Verfassung und seinen ersten König – Leopold von  Sachsen-Coburg-Gotha.

Video: Belgien

Leider währt der Frieden nicht lange. Die Niederländer waren wenig überraschend nicht begeistert von der Unabhängigkeit Belgiens und wollten die Region zurück. Deshalb sah sich Leopold I gezwungen, sich in der Umgebung nach Hilfe umzusehen. Diese bot ihm schließlich der Nachbar  Frankreich mit seinem damaligen König Louis-Philippe. Jener vertrieb die Niederländer wieder aus Belgien, was man dort zum Anlass nahm, ein Parlament und somit die ersten demokratischen Züge zu etablieren.  

Auch wenn es damals ein gemeinsames Ziel gab – die Unabhängigkeit Belgiens – prägen die Konflikte der beiden Regionen die Politik Belgiens noch heute. 

Flandern, die nördliche Region des heutigen Belgiens, ist seit jeher eher landwirtschaftlich geprägt. Französisch spricht man zu damaliger Zeit nur, wenn man aus entsprechendem Hause stammt, ansonsten verständigt man sich auf flämisch, einem niederländischen Dialekt. Etablierte Industrie, wie in Wallonien, gab es hier nur vereinzelt. Die Menschen waren tendenziell arm und schauten etwas neidisch auf die benachbarte Wallonie. Dort läuft es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts  wirtschaftlich deutlich besser – es wird Kohle abgebaut; Stahl, Glas sowie Stoffe hergestellt. 

Es gibt Arbeitsplätze und einige davon werden sogar gut bezahlt. Aufgrund des Erfolges der Region Walloniens wurde französisch bereits 1830 zunächst zur Amtssprache erklärt. Erst drei Jahre später erkannte man auch niederländisch als solche an; nach Protesten seitens der Menschen in Flandern. Jedoch blieb die französische Sprache stets dominant, etwa was den Unterricht an Schulen sowie Verwaltungsangelegenheiten betraf. Das versuchten die Flamen natürlich zu  verändern, was im Jahr 1921 schließlich gelang. Seither werden beide Sprachen in Belgien gleichwertig behandelt.  

Die Sprache Deutsch wird in Belgien nur von einer kleinen, wallonischen Minderheit gesprochen, die sich heute als die Gemeinschaft Ostbelgien versteht. Etwa 80.000 deutschsprachige Belgier oder aber ausländische Mitbürger umfassen die so genannten Ostkantone.  

Das Königreich Belgien ist also ein recht junges Land mit bewegter Geschichte. Doch worin  unterscheiden sich nun die Regionen im Wesentlichen? Was müssen Sie wissen, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ein Ferienhaus in Belgien zu mieten?

Flandern ist heute vor allem bekannt für seine beeindruckenden Kunststädte. Brügge, Antwerpen  oder Oostende sind nur wenige Beispiele für kulturelle Hochburgen Flanderns. Natürlich begeistert hier auch die Nordsee mit Ihren herrlichen Seebädern ihre Besucher. Im Hinterland finden Sie zahlreiche verträumte Dörfchen, die darauf warten, erkundet zu werden. Landidylle trifft in Flandern auf mondänes Großstadtleben. Ob Strandurlaub, Kunst, Kultur oder Erholungsurlaub mit der ganzen Familie auf dem Bauernhof – Flandern zeigt sich heute unfassbar vielseitig und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten! 

Aber auch Wallonien lässt das Reiseherz höher schlagen. Einzigartige Handwerkskunst und  unberührte Natur geben sich hier die Klinke in die Hand. Wichtige Städte der Wallonie sind unter anderem Lüttich, kulturelles Zentrum Walloniens, Mons, ehemalige europäische Kulturhauptstadt sowie Namur als Hauptstadt der Region. Kunstkenner, Architekturbegeisterte und vor allem auch  Liebhaber der Kulinarik sollten sich eine Reise nach Wallonien auf keinen Fall entgehen lassen. 

Aber auch Outdoor-Fans und Aktivurlauber kommen voll auf ihre Kosten: Wander- und Radtouren in den felsigen Landschaften der Ardennen sind längst kein Geheimtipp mehr. In der Region  Durbuy und La Roche-en-Ardenne befindet sich das Tal der Feen, ein wildromantischer Pfad, der Sie garantiert verzaubert. Klöster, Burgen, altehrwürdige Brauereien – die Geschichte Walloniens spiegelt sich in seiner Landschaft auf beeindruckende Weise wider.  

Belgiens Hauptstadt Brüssel ist nicht nur aufgrund des Sitzes des EU-Parlamentes sowie der NATO wohl weltweit bekannt. Politisch zählt Brüssel zu einer der wichtigsten Städte auf dem Erdball. Für die meisten Touristen spielen aber natürlich einige andere Faktoren für den Besuch in Brüssel eine tragende Rolle. Auch abseits der Touristenströme hat die Stadt einen traditionellen Charme und bietet vielerlei zu entdecken, sowohl kulturell als auch kulinarisch. Wer Belgien kennenlernen möchte, kommt an Brüssel nur schwerlich vorbei!

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