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Das Magritte Museum in Brüssel

Das Magritte Museum in Brüssel ist dem belgischen Maler René Magritte gewidmet, der seinerzeit als einer der bedeutendsten Künstler des Surrealismus galt. Als Teil der Königlichen Museen der schönen Künste befindet sich das Museum im Zentrum der Hauptstadt Belgiens.  

Nicht nur kunstinteressierte Belgien-Reisende sollten dem Magritte Museum einen Besuch abstatten. Die Werke Magritts üben auch auf Laien eine ganz besondere Faszination aus und regen auf wundersame Art und Weise zum Nachdenken an, beflügeln aber auch gleichzeitig die Fantasie eines jeden Betrachters. Sollte Sie also ein Ferienhaus in Belgien oder Unterkunft in Brüssel mieten wollen, sollten Sie in jedem Fall einen Besuch im Magritte Museum einplanen.  

Die Museumsgeschichte 

Zunächst gab es viele Bestrebungen, das ehemalige Wohnhaus Magrittes als Museum und Ausstellungsort zu erhalten, was jedoch an finanziellen Mitteln scheiterte. Nach dem Tod von Magrittes Witwe um 1986 wurde der gesamte Besitz der Familie bei einer Auktion versteigert. Der Kunstsammler André Garitte konnte sowohl einige Werke als auch einen Großteil des Inventars sowie Möbelstücke des Künstlers erwerben. Er eröffnete 1990 ein privates Magritte Museum, was jedoch etwas klein geraten war, um Leben und Wirken des Malers entsprechend umfangreich zu würdigen. Die meisten Kunstwerke sind jedoch in den Besitz der Magritte-Stiftung sowie den der Königlichen Museen der schönen Künste übergegangen. Leider fehlte es lange an Platz und Möglichkeiten, um eine umfangreiche Ausstellung zu gewährleisten. Erst Michel Draguet, Generaldirektor der Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel, setzte sich aktiv für ein eigenes Künstlermuseum ein, das Magritte gewidmet sein sollte. So entstand das Magritte Museum schließlich um 2009 mitten in der Brüsseler Innenstadt – nach zehn Jahren Planung.

Das Gebäude, welches das Museum beherbergt, ist ein klassizistischer Bau aus dem 18. Jahrhundert und liegt nicht weit entfernt vom Museum für Alte Kunst sowie dem Museum für Moderne Kunst der Königlichen Museen der Schönen Künste. Es umfasst 2500 Quadratmeter Ausstellungsfläche inklusive Bibliothek und Multimediazentrum.

Neben 200 ausgestellten Werken, worunter sich auch Gouachen, Plakate, Plastiken und Zeichnungen befinden, erwarten den Besucher zahlreiche Exponate aus Magrittes Leben. Darunter befinden sich Archivmaterial, Fotos, Notizen und sogar Filme, aufgenommen von Bekannten und Freunden oder vom Künstler selbst. Biographie-Interessierte können sogar in persönliche Briefe Einblick erhalten.

Der Künstler 

René Magritte wurde 1898 als Sohn eines Schneiders und einer Hutmacherin in der Wallonie geboren. Schon früh zeigte er eine kreative Ader und begann mit etwa zwölf Jahren zu malen und zu zeichnen. Sein Vater betrachtete ihn als Wunderkind und unterstützte von Anfang an Magrittes Leidenschaft für die Kunst, schickte ihn sogar wöchentlich zu einem Kunstkurs. Als er 14 Jahre alt war, nahm sich seine Mutter das Leben – ein traumatische Erlebnis für den jungen Magritte, der noch dazu vor Ort war, als seine Mutter tot aus einem  Fluss geborgen wurde. Später sollte dieses Erlebnis Teil vieler seiner Werke werden, obwohl Magritte selbst nie darüber gesprochen haben soll. Die Familie Magritte, die fortan nur noch aus Vater Leopold und seinen drei Söhnen bestand, zog um 1913 in die Industriestadt Charleroi.

Im Laufe des ersten Weltkrieges beendete Magritte seine schulische Laufbahn. Der Zeichenunterricht war ohnehin das einzige, was ihn zu seiner Zeit am Gymnasium interessiert hatte. Mittlerweile besuchte Magritte bereits Kurse an der Königlichen Akademie. Seine Werke wurden zu dieser Zeit eher vom Impressionismus geprägt.

Magritte studierte von 1916 bis 1919 an der Brüsseler Académie Royale des Beaux-Arts und entwickelte sich permanent weiter. Nachdem er den Militärdienst absolviert hatte und später als Musterzeichner in einer Tapetenfabrik tätig war, arbeitete er als Werbezeichner und hielt  sich damit über Wasser. Mittlerweile war er mit Georgette Berger, einer Kunststudentin, verlobt, die auch sein Modell wurde. 1923 verkaufte er sein erstes Bild. Magritte beschloss, nach seiner Einführung in die dadaistische Bewegung, „die Gegenstände nur noch mit ihren augenfälligen Details zu malen“ und wandte sich ab 1926 schließlich dem Surrealismus zu. Zu einem seiner besseren Bekannten zählte Salvador Dalí. Er war bis zu seinem Tod im Jahr 1967 unablässig als Künstler, Redakteur und sogar Filmemacher tätig, teilweise auch politisch aktiv, führte jedoch stets ein bürgerliches Leben. 

Ganz schön surreal 

„Ein Bild ist nicht zu verwechseln mit einer Sache, die man berühren kann. Können Sie meine Pfeife stopfen? Natürlich nicht! Sie ist nur eine Darstellung. Hätte ich auf mein Bild  geschrieben, dies ist eine Pfeife, so hätte ich gelogen. Das Abbild einer Marmeladenschnitte ist ganz gewiss nichts Essbares.“ – René Magritte

Dieses Zitat des Künstlers beschreibt im Wesentlichen einen großen Teil seines Bestrebens. Er wollte mit seinen Bildern verdeutlichen, dass Dinge, die sich auf einer Leinwand befinden eben nur ein Abbild der Realität sind und nie die Realität selbst. Gleichzeitig wollte er deshalb seinen Werken etwas für den Betrachter Unerwartetes hinzufügen, das in einem Widerspruch zur Wirklichkeit steht. Die Zielsetzung surrealistischer Künstler, eine Art der Überwirklichkeit zu erschaffen, wird in den Werken Magrittes überaus deutlich. Bekannte Landschaften, Gegenstände, Formen und Themen werden in einer Art und Weise kombiniert, dass eine widersinnige, traumähnliche Wirkung entsteht. Die surrealistische Bewegung galt zu ihrer Hochzeit als provokant und grenzwertig, wohl auch, da sie allen Regeln des  bisherigen künstlerischen Schaffen widersprach und ihre Inspiration oftmals in Rauschzuständen, Träumen, Ängsten oder Visionen fand. Im Surrealismus kann sich also jeder wiederfinden, der ab und an die Pfade der Realität verlassen möchte.

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