Aalst
In Ostflandern, genauer zwischen Gent und Brüssel liegt sie, die Stadt der Zwiebeln. Aalst ist nicht nur eine historisch bedeutsame Stadt, sondern auch Karnevalshochburg. Mit ihren knapp 85.000 Einwohnern zählt sie nicht zu den größten Städten der Region, was ihrem Selbstbewusstsein allerdings keinen Abbruch tut.
Ursprünglich entstand Aalst auf der kleinen Flussinsel in der Dender. Im Mittelalter war die Stadt aufgrund in der Lage recht bedeutend für den Warenhandel, bekam später sogar einen eigenen Hafen.
Warum die Zwiebeln?
Im 19. Jahrhundert war die Zwiebel eines der wichtigsten Handelsgüter der Stadt, der Anbau des Gemüses boomte. Doch das allein macht noch keine „Stadt der Zwiebeln“. Vielmehr muss man hierfür einen Blick auf den Dialekt der Bewohner von Aalst werfen, der sich ein wenig vom Flämischen unterscheidet. Offiziell heißen die Einwohner Aalstenaars, werden im Niederländischen aber auch noch „Ajuin“ genannt. Daraus entsteht im Dialekt „Ajoin“, was nichts anderes heißt als Zwiebel.
Städtchen mit Charme
Wenn Sie ein Ferienhaus in Aalst mieten, wird Ihr erster Ausflug Sie wahrscheinlich in die historische Altstadt führen. Dort werden Ihnen schnell der Belfried und das angeschlossene ehemalige Rathaus auffallen, zwei Wahrzeichen der Stadt. Vom großen Marktplatz gehen mehrere Straßen ab, die zu einem gemütlichen Einkaufsbummel einladen.
Viele Kirchen, wie die spätgotische Kirche St. Martin, prägen das Stadtbild und erzählen Geschichten längst vergangener Tage.
Wenn man noch mehr über Aalst erfahren möchte, sollte man dem 't Gasthuys unbedingt einem Besuch abstatten. Das kleine aber feine Museum befasst sich mit der Stadtgeschichte und versorgt Interessierte mit allerlei Infos, angefangen von der ersten Druckerei, über die beiden Weltkriege bis hin zum Aalster Karneval. Auch berühmten Künstlern der Stadt ist ein Teil der Ausstellung gewidmet. Für Kinder gibt es einen Mitmach-Pfad, der die bewegte Historie der Stadt auch den kleinen Besuchern auf spielerische und witzige Art und Weise näherbringt.
Für Leckermäuler und Gourmets
Wer in Aalst unterwegs ist, darf es auf keinen Fall versäumen, die lokale Delikatesse zu probieren: „Aalsterse vlaaien“, eine Art Brotpudding aus in Milch eingeweichten Mastellen, Eiern, Zucker, Muskatblüte und Zimtsirup. Diese Leckerei ist schon seit Jahrhunderten bekannt und die Zutaten haben sich bis heute nicht verändert – wobei wahrscheinlich jede Bäckerei in Aalst ihr eigenes Geheimrezept hat.
Allerdings hat Aalst kulinarisch noch Einiges mehr auf Lager. Mehrere vom Guide Michelin ausgezeichnete Restaurants verwöhnen Sie mit exquisiter und kreativer Küche. Daneben gibt es aber auch mehr als genügend Auswahl, wenn Ihnen der Sinn eher nach bodenständiger Hausmannskost oder dem guten alten Burger steht. Die belgischen Fritten für den kleinen Hunger zwischendurch warten ohnehin an jeder Ecke.
Naherholung in Aalst
Wer dem Trubel des Stadtlebens etwas entkommen und sich die Beine vertreten will, der ist im Stadtpark von Aalst bestens aufgehoben, welcher als einer der schönsten in Flandern gehandelt wird. Nur einen knappen Kilometer vom Marktplatz entfernt beginnt die grüne Oase, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Der Park beherbergt hübsch angelegte Teiche, gepflegte Spazierwege und eine Picknickterrasse, die zum Verweilen einlädt.
Mehrere Spielplätze sorgen dafür, dass auch bei den Kleinsten keine Langeweile aufkommt. Der Park ist direkt mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet Osbroek verbunden, wo es sich hervorragend wandern lässt.
Der Karneval
Jedes Jahr im Februar wird in Aalst drei Tage und drei Nächte lang gefeiert. Der berühmt berüchtigte Karneval, der in den vergangenen Jahren auch wegen der ein oder anderen Negativschlagzeile bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden ist, ist trotz allem der ganze Stolz der Aalstenaars. Das gesamte Jahr über arbeiten die Karnevalisten in jeder freien Minute an ihren Kostümen und dem Schmuck für die Prunkwagen.
Bereits früh am ersten Morgen des Karnevals steht die Innenstadt ganz im Sinne der Feierlichkeiten. Laute Musik dringt durch die Gassen, die ersten Imbissbuden öffnen und müssen auch nicht lange auf Kundschaft warten. Im Laufe des Vormittages versammeln sich immer mehr Menschen auf dem Markt und man wartet auf den Beginn des Festumzuges. Angeführt von den Gilles von Aalst setzt sich dieser schließlich in Bewegung.
Allerlei mehr oder weniger politisch korrekte Spitzen und Persiflagen, aber auch uralte Traditionen wie der Besentanz und der Zwiebelwurf bilden die Essenz des Karnevals von Aalst. Ob man dem Spektakel beiwohnen möchte oder nicht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Fest steht, dass es fester kultureller Bestandteil der Stadt ist und sich nicht verbiegen lässt, komme da wer wolle.
Wer nach Aalst reist, der darf sich darauf einstellen, herzlich empfangen zu werden. Wer gerne F(f)este feiert, der wird sich in der kleinen Stadt absolut willkommen fühlen. Auch im Rahmen einer Genussreise kommt man an Aalst definitiv nicht vorbei. Selbst wenn Brüssel und Gent nur einen Katzensprung entfernt liegen, gibt es in Aalst genügend zu erleben, um einen Kurztrip zu füllen. Bei einem längeren Aufenthalt in Belgien ist Aalst hingegen der perfekte Ausgangspunkt für allerlei Unternehmungen in den nächstgrößeren Städten – und natürlich auch für eine Landpartie ins herrliche flämische Umland. Ein Ferienhaus in Belgien in Aalst ist demnach eine hervorragende Möglichkeit für jeden, der das Land Belgien von seiner authentischen Seite kennenlernen möchte.